FLORIAN RUIZ – PROJECT 596

KUNSTHAUS WIESBADEN

Lop Nor ist ein ehemaliger Salzsee, der heute weitgehend ausgetrocknet ist und in der Provinz Xinjiang im Nordwesten Chinas liegt. Der See wurde als Atomwaffentestgelände genutzt. Der erste chinesische Nuklearbombentest mit dem Codenamen »Project 596« fand 1964 statt. Bis 1996 wurden 45 Atomtests unter der Erde und in der Atmosphäre durchgeführt. Die Region ist immer noch stark radioaktiv verseucht.

Florian Ruiz: »Ich wollte die unsichtbare Präsenz dieser Gefahr in der trostlosen Landschaft messen und abbilden. Durch einen digitalen Prozess der Assemblage, der Überlagerung von Bildfragmenten und der Verzerrung möchte ich die Gefahr der Radioaktivität offenbaren und die Veränderung des Atoms visualisieren. Die Transparenzeffekte, die gebrochenen Perspektiven lassen eine Form entstehen, die in Bewegung ist. Der Prozess erfindet und verdreht die Landschaft neu, was zu einer Art Schwindel, zu einem Unbehagen führt.«

Florian Ruiz. Geboren 1972 in Frankreich. Lebt und arbeitet in Japan. In seinen Arbeiten lotet er die Grenzen der Fotografie durch verschiedene experimentelle Techniken und Prozesse aus. Prozesse, die die tatsächliche Landschaft neu erfinden und transformieren. Seine Arbeit über die Abbildung der radioaktiven Verseuchung wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet (Sony World Photography Award, Felix Schoeller Award, Art Photography Award) und auf der Paris Photo, Photo LA, Art Paris, Somerset House und Aipad New York ausgestellt.

florianruiz.photoshelter.com

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